––Warm wie Popcorn, kalt wie Kaffee––
Vom Wunsch nach Nähe, der Schuld beim Rückzug – und der Mailbox, die immer da ist.
Was ist Freundschaft?
Eine gute Freundschaft ist warmes Popcorn im Kino. Ein kühler Windzug im Sommer. Gute Musik beim Autofahren. Ein gutes Buch in der S-Bahn. Barfußlaufen auf warmem Asphalt. Kaffee am Morgen. Ein frisch bezogenes Bett. Oder wenn die Ampel auf Grün springt – und dein Lied genau im Refrain hittet.
Traumhaft, oder? Nur fühlt es sich selten so an. Freundschaft ist – viel öfter – lauwarmer Kaffee. Den du schon vergessen hattest und trotzdem trinkst, weil … er halt da ist.
Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich Freundschaft als etwas Warmes sehe. Etwas Haltendes. Aber die Wahrheit ist: Sie ist phänomenal zeitaufwendig. Du fühlst dich schuldig, wenn du mal Abstand brauchst – und enttäuscht, wenn du der Einzige bist, der sich meldet. Außerdem kostet sie Geld. Geld, das ich lieber sparen würde, um mir Therapie leisten zu können.
Aber hey – du hast ja jemanden, der für dich da ist. Wenn es nicht zu spät ist. Nicht während der Arbeitszeit. Wenn die Person mental stabil ist. Du in der Nähe wohnst. Und niemand anderes gerade wichtiger ist.
Dein neuer bester Freund?
Die Mailbox.
Und trotzdem. Ich bin wie du. Verdammt, ein soziales Wesen zu sein. Mein Gehirn, meine Emotionen, sogar mein Immunsystem – alles in mir ist gemacht für Verbindung. Wie soll man Nähe meiden, wenn man biologisch nach ihr gebaut ist?
Ich habe oft gedacht, es wäre leichter, als Einzelgänger geboren zu werden. Einer, der niemanden braucht. Der sich selbst genügt. Und dann denke ich an Stachelschweine. Die, die sich sonst lieber aus dem Weg gehen, suchen im kältesten Winter die Nähe. Nicht zu nah – damit sie sich nicht verletzen. Aber nah genug, um die Wärme der anderen zu spüren.
Vielleicht ist das das Tragische an uns: Dass wir Nähe brauchen wie Luft – und trotzdem ständig daran ersticken.
––Warm wie Popcorn, kalt wie Kaffee––
Vom Wunsch nach Nähe,
der Schuld beim Rückzug –
und der Mailbox, die immer da ist.
Was ist Freundschaft?
Eine gute Freundschaft ist…
warmes Popcorn im Kino.
Ein kühler Windzug im Sommer.
Gute Musik beim Autofahren.
Ein gutes Buch in der S-Bahn.
Barfußlaufen auf warmem Asphalt.
Kaffee am Morgen.
Ein frisch bezogenes Bett.
Oder wenn die Ampel auf Grün springt –
und dein Lied den Refrain hittet.
Traumhaft, oder?
Nur fühlt es sich selten so an.
Freundschaft ist – viel öfter –
lauwarmer Kaffee,
den du schon vergessen hattest
und trotzdem trinkst,
weil… er halt da ist.
Ich wünschte, ich könnte sagen,
dass ich Freundschaft als etwas Warmes sehe.
Etwas Haltendes.
Aber die Wahrheit ist:
Sie ist phänomenal zeitaufwendig.
Du fühlst dich schuldig,
wenn du mal Abstand brauchst –
und enttäuscht,
wenn du der Einzige bist, der sich meldet.
Außerdem kostet sie Geld.
Geld, das ich lieber sparen würde,
um mir Therapie leisten zu können.
Aber hey – du hast ja jemanden, der für dich da ist.
Wenn es nicht zu spät ist.
Nicht während der Arbeitszeit.
Wenn die Person mental stabil ist.
Du in der Nähe wohnst.
Und niemand anderes gerade wichtiger ist.
Dein neuer bester Freund?
Die Mailbox.
Und trotzdem.
Ich bin wie du.
Verdammt,
ein soziales Wesen zu sein.
Mein Gehirn, meine Emotionen,
sogar mein Immunsystem –
alles in mir ist gemacht für Verbindung.
Wie soll man Nähe meiden,
wenn man biologisch nach ihr gebaut ist?
Ich habe oft gedacht,
es wäre leichter,
als Einzelgänger geboren zu werden.
Einer, der niemanden braucht.
Der sich selbst genügt.
Und dann denke ich an Stachelschweine.
Die, die sich sonst lieber aus dem Weg gehen,
suchen im kältesten Winter die Nähe.
Nicht zu nah –
damit sie sich nicht verletzen.
Aber nah genug,
um die Wärme der anderen zu spüren.
Vielleicht ist das das Tragische an uns:
Dass wir Nähe brauchen wie Luft –
und trotzdem ständig daran ersticken.